In Ettal wurde schon seit langer Zeit dem Feuerschutz große Bedeutung beigemessen um die Kirche und das Kloster besonders zu schützen, denn 1744 zerstörte eine Brandkatastophe das Kloster fast vollständig. Bereits vor 1803 war im Kloster eine Feuerspritze vorhanden, diese wurde 1809 durch Tiroler Aufständische entwendet, konnte aber zurückgeholt werden.
1867 wurde durch die Gemeinde Ettal eine erste Feuerschutzordnung erlassen. Die Gräflich Pappenheimische Klostergutsverwaltung verpflichtete sich, die Feuerspritze bei Bedarf anzuspannen und an Ort und Stelle zu bringen. Die Bewohner Ettals wurden zur Mithilfe im Brandfall verpflichtet. Nach Aufforderung des Bezirksamts Werdenfels sollte 1869 eine neue Feuerspritze angeschafft werden, da die alte zu wünschen übrig lies. Aber erst 1874 konnte dann vom Löschmaschinen-Fabrikanten Joh. Herrmann in Memmingen um 760 Gulden eine Feuerspritze nach "neuestem System" gekauft werden. Mitgeliefert wurden auch 30 m Hanfschlauch in drei Stücken mit einem Strahlrohr und 6 m elastische Saugschläuche.
Alle männlichen Einwohner von 18 - 60 Lebensjahren wurden nun verpflichtet, im Falle eines Brandes, sich an Ort und Stelle zur Hilfeleistung sich einzufinden. Im Bedürfnisfalle sollten sich auch die Frauen zu Dienstleistungen, z. B. beim Wassertragen, beteiligen. Auch wurden jährlich vier Termine für Feuerwehrübungen, je zwei im Frühjahr und Herbst, mit der neuen Feuerspritze festgelegt. Jeder Hausbesitzer wurde verpflichtet einen 10 Liter-Eimer bereitzuhalten.